"Messdienen - ein Weg Gottesfreundschaft zu feiern"
unter diesem Motto stand unsere diesjährige Ministranten-Kanuwallfahrt. Mit 33 Teilnehmern machten wir uns am Freitagnachmittag auf den Weg zur Jugendherberge in Kevelaer. Nach der Ankunft aller Teilnehmer begann der Aufbau der Zelte incl. Inneneinrichtung, um eine gemütliche Atmosphäre für die nächsten zwei Tage zu schaffen. Um 18.00 Uhr stand die erste Stärkung des Abends an: im Einklang mit den Küchenchefs aus Ratingen wurden Cevapcici mit Reis serviert, was uns alle an den gemütlichen Ausklang am Vorabend an der Viktorkapelle erinnerte.
Nun traten unsere Oberminis in Aktion und präsentierten uns die neuzeitlichen olympischen Spiele der „Schravelener Heide". Auch die sogenannte B-Garnitur wurde in die Gruppenphase einbezogen und förderte so die Einheit der Gruppe. Mit viel Geschicklichkeit und Wissen wurden auch die schwierigsten Aufgaben gemeinschaftlich gelöst. Hinweis in eigener Sache: Fotos zum Kostümrennen beachten! Auf eine harte Probe stellten die Quizmaster unser Bibelwissen im Spiel „1,2 oder 3". Zur Freude unseres Paters wurden diese Fragen selbstverständlich gelöst und es zeigte sich, wie intensiv sich unsere Minis mit dem Glauben auseinander setzen. Am Ende gab es nur Gewinner und einen kräftigen Applaus für die kurzweilige Gestaltung dieser Stunden. Kompliment an die Oberminis!
Bei unserem Minitag am 14. September erhalten übrigens alle Minis der Pfarrei die Möglichkeit, an diesen Spielen teilzunehmen (bitte im Kalender vormerken, Einladung folgt vor den Sommerferien!)
Der Samstagmorgen begann mit einer Laudes um 7.45 Uhr. In einer Kurzgeschichte erfuhren wir von der Legende des Christophorus, der durch ein Erlebnis mit einem Kind die ganze Last der Welt auf seinen Schultern glaubt: „Mehr als die Welt trägst du auf deinen Schultern, du trägst den Herrn, der diese Welt erschaffen hat. Ich bin Jesus Christus, dem du in dieser Arbeit dienst." Und es drückt ihn unter Wasser und tauft ihn. Mit dieser Stärkung machten wir uns auf den Weg zum Bootsanleger, um die Kanufahrt auf der Niers zu beginnen. Nach einer kurzen Einweisung, incl. Anlegen der Schwimmwesten, begann die Fahrt flussaufwärts Richtung Weeze. Anfängliche Schwierigkeiten in der Handhabung der Kanus wurden durch Anfeuerungsrufe gemeistert, sodass wir nach einer kurzen Rast und dem Genuss von „Cevapcici" zum schwierigeren Teil Richtung Goch aufbrachen. Bis dato war die Kanufahrt ruhig, ohne nennenswerte Vorkommnisse, ohne Störmanöver des Paters in Form von Wasserspritzen oder Eskimorollen. Das sollte sich dramatisch ändern. Wie aus dem Nichts verdunkelte sich der Himmel, Wind kam auf, die Baumwipfel bogen sich, Blitze zuckten und Donner grollte. Von einer Sekunde zur anderen öffneten sich die Wolken und es entluden sich gewaltige Wassermassen mit Hagel. Die Windrichtung änderte sich schlagartig; wir paddelten gegen den Wind und kämpften gegen den Regen, der uns fortan ins Gesicht schlug. Um die Sicherheit weiterhin zu gewährleisten, mussten wir die Kanutour hier abbrechen. Gemeinschaftlich meisterten wir die Herausforderung und zogen alle Boote ans rettende Ufer. Ein Teil der Begleiter machte sich mit den jüngsten Minis zu Fuß auf den Weg zum nächsten Anleger, die anderen hatten die Aufgabe, alle Kanus im Schleppverband ebenfalls dorthin zu bringen. Frierend und völlig durchnässt, vor Wasser triefend (zum Glück hatte das Restaurant einen Fliesenboden) fanden wir im Restaurant „Jan an de Fähr" eine warme Herberge. Gestärkt durch heiße Schokolade oder Kaffee wurden die Lebensgeister schnell wieder geweckt und wir konnten uns halbwegs trocken auf den Rückweg machen. Ein Eintrag im Guinessbuch der Rekorde „längste Wäscheleine der Messdiener" wäre uns sicher gewesen, weil wir die nassen Sachen zum Trocknen auf eine improvisierte Wäscheleine gehängt hatten. Beim anschließenden Abendessen in der Jugendherberge wurden die Ereignisse intensiv nachgearbeitet und am Lagerfeuer mit Stockbrot schnell vergessen.
Den Höhepunkt des 7. Sonntages der Osterzeit -zugleich auch Muttertag- bildete die Eucharistiefeier in der Kerzenkapelle, die wir gemeinsam mit den Radwallfahrern aus der Pfarrei und unserer am Vorabend selbst gestalteten Kerze feierten. In seiner Predigt unterstrich Pater Staszek die Wichtigkeit von Vater und Mutter, und dass niemand im Jesu Namen alleine leben soll. Der Rückblick auf die Geschehnisse des Vortages zeigte uns, wie Zusammenhalt, Vertrauen und Durchhaltevermögen die Gemeinschaft bereichern können. Gestärkt durch Gottes Segen machten wir uns um 16.00 Uhr auf den Heimweg nach Ratingen.
Auch diese Kanuwallfahrt zeigte uns wieder, wie abwechslungs-und erlebnisreich ein solches Wochenende sein kann und bestätigt uns als Verantwortliche, diesen Programmpunkt -wie die Dreikönigsmesse in Köln- als festen Bestandteil im Kalender der Messdieneraktivitäten aufzunehmen.
Herzlichen Dank an alle Eltern, die bereit waren, uns durch ihre tatkräftige Hilfe zu unterstützen.
Thomas Oberwinster und Heike Langemeyer